Was mir das DrupalCamp Berlin über “Volunteering” beigebracht hat
Ich weiß, das klingt wie die Einleitung eines LinkedIn-Posts. Aber keine Sorge – hier gibt es keine business-lastigen, pseudo-tiefgründigen Schlussfolgerungen. Das kann ChatGPT besser. Ich möchte an dieser Stelle meine persönlichen Eindrücke als Volunteer auf dem DrupalCamp Berlin schildern und die Arbeit der freiwilligen Helfer in den Vordergrund rücken.
Als mich mein ehemaliger Kollege Norman im Frühling kontaktierte, um mir zu erzählen, dass er an der Organisation des DrupalCamps in Berlin mitwirkt, und mich gleichzeitig als Volunteer vorschlug, war ich zunächst etwas zögerlich. Schließlich hatte ich bis dahin keinerlei Erfahrung mit der Organisation oder Durchführung solcher Events. Als ich aber mitbekam, dass auch meine geschätzte Kollegin Sinduri Teil des Orga-Teams sein wird - und bereits Erfahrung über diverse Drupal-Events gesammelt hat - habe ich doch zugesagt, vor Ort am Start zu sein.
Im Zuge der ersten Team-Meetings durfte ich dann auch weitere Mitglieder des Teams kennenlernen. Neben den bereits erwähnten, waren unter anderem auch Niklas als Cheforganisator, Yannick, Maria, Rouven und viele weitere Freiwillige in die Vorbereitungen involviert. Von der Organisation der grandiosen Event-Location, der Entwicklung der außerordentlich gut gelungenen Website, der Suche nach Sponsoren, Bewerbung des Events, bis hin zu Entgegennahme, Sortierung und Bewertung der Einreichungen, sowie der Erstellung des Zeitplans, Einteilung der freiwilligen vor Ort, und so weiter… Das alles wurde von einer Gruppe Enthusiasten (hauptsächlich) in ihrer Freizeit geplant. Wow, so ein DrupalCamp ist ein Haufen Arbeit! Im Nachhinein war ich wirklich froh, dass ich mich nur für die Hilfe vor Ort bereiterklärt hatte 😁
Und dann ging es los. Acht Stunden mit dem Zug nach Berlin. Erstaunlicherweise pünktlich angekommen und bereit für das erste Highlight: Donuts von Brammibals Die Splash-Awards.
Die Splash Awards
Nach einer kurzen Besichtigung der Location gab es auch direkt die erste Aufgabe: Die Urkunden wollten eingerahmt werden. Jeremy, Sinduri, Hanna und ich machten uns also schnell an die Arbeit. Rahmen aufmachen, Folien abnehmen - ein extra Dank an dieser Stelle an Stella, eigentlich als Fotografin vor Ort, deren Fingernägel wie gemacht dafür waren - Urkunde einlegen und Rahmen verschließen. Schon waren wir für die nächsten 30-60 Minuten mit Arbeit versorgt. Hanna achtete streng darauf, dass wir - eigentlich nur als Besucher vor Ort - keine geheimen Informationen über die Gewinner erhaschten. So mussten wir weiter auf die Verleihung warten 🥲
Weitere Details zu den diesjährigen Splash Awards sind in diesem Post nachzulesen.
Das DrupalCamp 2024 - Tag 1
Erster Tag - erste Schicht um 8 Uhr. Warum nochmal wollte ich das machen? 😴
Also erstmal die Location begutachten, das restliche Team kennenlernen und dann direkt die ersten Gäste begrüßen. Gemeinsam mit Andreas, Erik, Marius, Sinduri, Sarika, Vesna, Olaf und Jeremy (der spontan zum Volunteer wurde, als er gesehen hatte, dass wir noch Unterstützung brauchen können) stellten wir sicher, dass alle Teilnehmer ihre Badges und Eventshirts bekamen und sie wussten wo sie hin mussten. Nach dem ersten Ansturm beruhigte sich die Lage deutlich. Man hatte genug Zeit, um mit alten Bekannten zu plaudern, aber auch mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen. Man war generell mit allen Teilnehmern in Kontakt und das hat mir wieder einmal gezeigt, was für ein angenehmes Umfeld die Drupal Community bietet. Ausschließlich positive Vibes, nette Leute und als gemeinsames Ziel Drupal für alle besser und zugänglicher zu machen.
Nachdem Maria mich nach meiner ersten Schicht ablöste, hatte ich endlich selbst Zeit für das, wofür ich eigentlich nach Berlin kam: Döner das Event zu genießen und spannenden Sessions zu lauschen. Zu den Inhalten, die auf dem Camp präsentiert wurden, gibt es bereits mehrere Blogposts, daher werde ich an dieser Stelle auf jene verweisen:
- https://www.droptica.com/blog/7-sessions-attend-drupalcamp-berlin-2024-subjective-overview
- https://www.1xinternet.de/en/highlights/drupalcamp-berlin-2024
Während der Sessions konnte ich auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das Volunteer-Team war auch für den korrekten Ablauf sowie die Aufzeichnung der Präsentationen verantwortlich.
Nachdem alle Sessions des ersten Tages abgehalten wurden, stellten Yannick und seine Helfer sicher, dass niemand durstig die Alte Münze verlässt. Zum Abschluss des Tages hatte die Drupal User Group Berlin noch ein ganz besonderes Schmankerl in petto:
Die legendäre c-base
Wir kamen in den Genuss, die sagenumwobene, abgestürzte, unter Berlin begrabene Raumstation c-base zu erkunden. Nur wenige wissen von ihr, obwohl ihre Antenne (vulgo TV-Turm) wie kaum ein anderes Bauwerk die Stadt repräsentiert. Die Untiefen der Raumstation wurden uns dankenswerterweise von Odras näher gebracht. Darüber schreiben, oder gar Fotos machen, ist leider niemandem erlaubt. Nur so viel sei gesagt: Es war der ideale Ort, um mit dieser tollen Community den Abend ausklingen zu lassen!
Das DrupalCamp 2024 - Tag 2
Zweiter Tag - erste Schicht um 9 Uhr. Ernsthaft, warum wollte ich das machen??? 😴😴😴
Den zweiten Tag aus Volunteer-Sicht kann ich kurz zusammenfassen. Es war eigentlich wie Tag 1, nur weniger Stress. Es war kaum Vorbereitung nötig und ein Ansturm blieb auch aus. Alles war sehr entspannt.
Honorable Mentions
Die Job-Hopper haben bislang keine Erwähnung gefunden, da sie nie dort waren, wo ich war. Dennoch war ihre Arbeit unerlässlich, um einen geschmeidigen Ablauf zu ermöglichen. Daher danke an Rouven, Sinduri, Maria, Hanna und Olaf.
Nochmal ein spezieller Dank geht an die Organisatoren Niklas, Norman, Yannick und Sinduri. Ihr habt ein fantastisches Event auf die Beine gestellt, das garantiert in Erinnerung bleiben wird. Und ich bin ein kleines bisschen stolz, ein winziges Zahnrad im System gewesen zu sein.
Wir als Organisatoren vom Camp sind sehr glücklich, wie alles gelaufen ist. Dass wir den erhofften Impact gehabt haben dank all der Sponsoren und Freiwilligen, die das ermöglicht haben. Die Venue war eine sehr gute Wahl. Die Balance zwischen Platz und Größe hat gestimmt, die Räume für die Sessions waren nie zu voll oder zu leer. Und all das im Herzen Berlins direkt gegenüber vom Roten Rathaus und dem Fernsehturm. Geil! Wir hoffen sehr, dass sich die Energie weiter transportieren lässt und stehen gerne für die Realisierung des nächsten Camps mit unserer gesammelten Erfahrung zur Verfügung.
Natürlich sollte hier auch erwähnt werden, dass dieses Event auch um einiges mehr kostet, als die Ticketpreise wieder hereinholen. Also auch vielen Dank an die Vielzahl der Sponsoren, die das DrupalCamp erst möglich machten.
Und danke an drunomics, die meinen Kolleg:innen und mir die Reise nach Berlin ermöglichten.
Fazit
Ja, die Organisation und das Helfen vor Ort sind ein gewaltiger Aufwand. Aber lohnt es sich? Absolut. Einerseits ist es ein einfacher Weg, an ein begehrtes Ticket zu kommen 😁 Andererseits gibt es wahnsinnig viel zu lernen, wenn man aus seiner Comfort-Zone rauskommt und Aufgaben erledigt, die fern vom Alltag eines Softwareentwicklers sind. Es ist auch eine tolle Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu knüpfen, alte Kontakte zu pflegen und die Community noch besser kennenzulernen. Und eines ist auch klar: Ohne Freiwillige gäbe es diese Events nicht, die die Drupal-Community beleben, vernetzen und zu dem machen, wofür wir sie so schätzen. Daher kann ich jedem empfehlen, es mir gleichzutun über den eigenen Schatten zu springen und sich für das nächste Event als freiwilliger Helfer zu melden. Möglichkeiten gibt es zuhauf. Um nur ein paar zu nennen:
- Drupal Dev Days 2025 in Leuven
- Drupal Mountain Camp 2025 in Davos
- DrupalCon 2025 in Wien
Also Leute: Meldet euch, ihr werdet es nicht bereuen!
P.S.: Überraschenderweise war auch die Rückfahrt mit dem Zug pünktlich 🤯